Die Synths der HT/HZ-Serie von Casio beruhen auf einer analogen Klangerzeugung - vergleichbar mit Korgs Poly-800, Rolands Alpha Junos u.a. Die Grundwellenformen werden zunächst mittels eines DCO erzeugt, vermutlich durch Kombination von Squarewaves. Die Filter (von Casio selbst VCF genannt) sind100% analog, entsprechende Filterchips finden sich auf den Boards der Synths. Offensichtlich erfolgt die Kontrolle über Steuerspannungen, ansonsten wäre es im Gegensatz zum DCO und DCA wohl nicht als VCF bezeichnet worden. Die Programmierung basiert  jedoch auf einem digitalen Interface mit LCD und Data-Entry-Wheel. Die Geräte kamen allesamt 1987 auf den Markt, zunächst das reine Synthesizermodell HZ-600, gefolgt von den multifunktionalen Keyboards HT-700 und HT3000 (es muss wohl auch ein HT 3500 gegeben haben, darüber hab ich aber keine genauen Infos). Diese Synths benutzen nur eine Oszillator für die Klangerzeugeung, schon deswegen war der eingebaute Chorus absolute Pflicht. Allerdings enthielten einzelne Wellenformen des DCO Rauschanteile, andere wiederum besassen Komponenten im Spektrum , welche unterschiedlich auf die DCA-Hüllkurven reagierten. So war doch eine gewisse Komplexität im Klang möglich. Das letzte Gerät dieser Reihe, der HT-6000, besitzt eine erweiterte Klangerzeugung mit 4 DCOs (!) pro Stimme und hat eine anschlagsdynamische Tastatur.

In diversen Veröffentlichungen und Testberichten (Keyboards,Synrise...) wird davon ausgegangen, dass diese Synthesizer intern mit PD-Synthese (CZ-Serie) arbeiten und einfach nur über ein anderes Interface gesteuert werden. Dieser Irrtum lag möglicherweise zur damaligen Zeit nahe, da man offensichtlich nicht davon ausging, dass Casio zur Blütezeit der CZ-Synths so ganz nebenbei und ohne viel Aufhebens ein anderes Syntheseprinzip zu etablieren versuchte. Wobei der Klangcharacter schon etwas differiert - und warum sollte man den CZs  eine noch analogere Struktur verpassen als sie ohnehin schon hatten? Das Dateneingaberad hätte den Cosmosynthesizern jedoch sehr gut zu Gesicht gestanden - die +/- Tipperei war für mich immer der wunde Punkt am CZ-User-Interface.

der erste SD-Synth - HZ-600 , heute eine absolute Rarität.

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Casio SD-Synthesis - detaillierte Infos zu den Synths der HT/HZ-Reihe

HT-6000, das Top-Modell der Casio-Analog-Synths

HT-6000

zu den Klangbeispielen etc.

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